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Der Geruch des Todes brennt in meiner Nase, der Geschmack des Lebens prickelt auf meiner Zunge. Meine Seele weint leise, sie sehnt sich danach, endlich nach Hause zu kommen.

Die Sterne bei meiner Geburt gaben mir ein anderes Schicksal. Ich sollte verdammt sein, für Jahre auf dem Meer des Lebens umherzuirren. Oft habe ich vergeblich versucht das Schicksal anzufechten, ich ballte meine Faust zum Himmel und fluchte, doch zog mir nur den Zorn Gottes zu.

Meine Seele fleht mich an, endlich nach Hause zu kommen, denn sie will nicht, dass ich als Suchender sterbe. Doch bevor ich mein Kopf auf dem Kissen des Todes zur Ruhe lege, werde ich bis an das Ende der Welt gehen.

Es brennt in mir das Verlangen, mit Monstern und Dämonen zu kämpfen, eine Mannschaft zusammenzutrommeln, unbekannte Küsten zu erkunden und verborgene Schätze zu bergen. Ich bin bereit und nehme es in Kauf, selbst wenn unsere Boote an einsamen Inseln stranden, selbst wenn die Stürme uns gegen Felsen schmettern. Selbst wenn ich mich an ein zersprengtes Wrackteil klammern muss und alles verloren habe, selbst wenn ich durch die Sonne verbrannt werde und einsame Wüsten durchwandern muss. Ich stehe noch immer, niemals werde ich brechen, niemals werde ich aufgeben, niemals werde ich meine Seele an den Teufel verkaufen.

Der Krieger in mir sehnt sich nach Ruhm und Ehre. Er möchte sich in legendären Schlachte beweisen. Wie Ikarus fliege ich hoch und verbrenne mich an der Sonne meines eigenen Hochmuts. Ich falle tief und lerne, dass der wahre Krieger, sich selbst bezwingen muss.

Ich stolpere weiter auf steinigen Pfaden, übersät von giftigen Schlangen. Ihre gespaltene Zungen, zischeln süße Worte des Lobs. Doch ich will standhaft sein gegen falsches Lob, ich will standhaft sein gegen die Dämonen des Stolzes.

Selbst wenn ich noch für Jahre auf dem Meer umherirren muss, bevor ich würdig bin nach Hause zu kommen, selbst dann werde ich immer sagen, es war es wert und ich würde alles noch einmal erleben wollen. Amori Fati! Ich liebe das Schicksal. Selbst wenn es meine Liebe nicht erwidert.

Die Reise begann, mit schwerem Gepäck des Zorns. Die Verbitterung, Neid und Missgunst, Ignoranz und Dummheit zogen mich in die Unterwelt. Dort wo die verletzten Menschenseelen hausen, die von Hass getrieben Rache nahmen und selbst zu Tätern wurden. Niemals will ich einer von ihnen sein. Niemals will ich ein Verräter sein, niemals ein Lügner. Lieber sterbe ich für eine gerechte Sache, als dass ich als Feigling leben würde.

Ich werde stattdessen von den Alchemisten lernen, wie man Steine in Gold verwandelt und Hass in Liebe transformiert. Die Sternenklare Nacht schenkt mir Erkenntnis und als die Morgensonne mich kitzelt, breche ich auf und lichte den Anker. Den Nordwind im Rücken hisse ich die Segel, die Heimat als Ziel. Viel zu lange bin ich ein Fremder gewesen in einer feindseligen Welt und ich sehne mich nach Seelenfrieden. Doch mir sind noch endlose Irrfahrten prophezeit worden, bevor ich würdig bin nach Hause zu kommen.

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Ich freue mich auch immer über Kommentare, Gedanken und Anregungen.

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