
Was ist das Enneagramm:
- Persönlichkeitsmodell zur Charakterisierung von neun Hauptpersönlichkeitstypen.
- Enthält zusätzlich zu den neun Haupttypen auch 27 Untertypen, die noch feinere Nuancen und Variationen in der Persönlichkeit darstellen.
- Beschreibt Denkmuster, Verhalten und Motivationen.
- Kann als Werkzeug für Schattenarbeit dienen, indem es die dunklen und unbewussten Aspekte der Persönlichkeit beleuchtet.
Wenn du mehr über die Grundlagen des Enneagramms wissen willst, empfehle ich dir diesen Beitrag zu lesen: Persönlichkeitsmodelle: Das Enneagramm
In diesem Beitrag geht es um den Enneagrammtyp 2 auch „Der Helfer“ genannt. In diesem Beitrag gebe ich eine kurze Übersicht zu Typ 2 und gehe auf die Licht- und Schattenseite dieses Typus ein.
Enneagrammtyp 2-Übersicht
- Enneagramm Typ 2 gehört zur Herztriade.
- Grundlegende Motivation: Geliebt und gebraucht zu werden.
- Betonen die Bedürfnisse und Wünsche anderer Menschen.
- Neigen dazu, sich aufopfernd und hilfsbereit zu zeigen.
- Angst vor Zurückweisung und Vernachlässigung.
- Tendenz, die eigenen Bedürfnisse hintanzustellen, um andere glücklich zu machen.
Glaubenssätze Typ 2
- "Wenn ich für andere da bin, dann werde ich geliebt."
- "Es ist egoistisch, für mich selbst zu sorgen."
Das Enneagramm und Schattenarbeit
Meiner Ansicht nach ist das Enneagramm sehr ähnlich zur Idee der ‚Schattenarbeit‘ des Psychologen Carl Gustav Jung. Beim Enneagramm geht es darum, verdrängte und unterbewusste Konditionierungen bewusst zu machen. Diese Aspekte können negative Eigenschaften, Instinkte, Wünsche oder Erfahrungen sein, die wir als unangemessen, unakzeptabel oder unangenehm empfinden. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass diese Konditionierungen nicht mit dem wahren Selbst verwechselt werden sollten. Jeder Enneagrammtyp repräsentiert eine bestimmte Strategie, sich in der Welt zu behaupten. Diese Strategien können im besten Fall das soziale Überleben sichern und im schlimmsten Fall zu dysfunktionalen Beziehungen führen.
Schattenseiten vom Enneagrammtyp 2
- Schwierigkeiten, Hilfe anzunehmen: Sie erfahren ein Gefühl der Selbstwirksamkeit, wenn sie anderen Menschen helfen und haben gleichzeitig Angst davor, auf andere Menschen angewiesen zu sein. Deswegen fällt es ihnen schwer, Hilfe von anderen anzunehmen.
- Kontrollbedürfnis: Sie bevorzugen es, die Kontrolle über ihre eigenen Angelegenheiten zu behalten, anstatt sich auf andere verlassen zu müssen.
- Angst vor Zurückweisung: Die Vorstellung, um Hilfe zu bitten, könnte die Angst vor Zurückweisung auslösen, da sie glauben, dass dies ihre Selbstwertgefühle beeinträchtigen könnte.
- Fehlende Selbstliebe: Typ 2-Personen neigen dazu, ihre Selbstachtung von anderen abhängig zu machen. Wenn sie sich nicht geliebt oder gebraucht fühlen, können sie wütend werden.
- Nicht wahrgenommene Anstrengungen: Typ 2-Personen investieren viel Zeit und Energie in die Unterstützung anderer Menschen. Wenn ihre Anstrengungen nicht erkannt oder geschätzt werden, kann das zu Frustration und Enttäuschung führen.
- Blinder Fleck: Stolz – Das Bedürfnis nach Selbstüberhöhung und Ausdruck in Form einer falschen Großzügigkeit, die dazu dient, andere zu verführen und das eigene Ansehen zu steigern.
Ein ressourcenorientierter Ansatz:
Das Enneagramm fokussiert sich, so wie es traditionell gelehrt wird, auf die Defizite eines jeden Charakters. Ich verfolge jedoch einen ressourcenorientierten Ansatz, weil ich der Überzeugung bin, dass es konstruktiver ist, die Stärken und positiven Eigenschaften von Menschen zu betonen. Selbstverständlich ist auch die Schattenarbeit sehr wichtig, aber ich fokussiere mich stärker darauf, Menschen zu ermutigen und sie bei ihrem persönlichen Wachstum zu unterstützen.
Die Stärken von Typ 2
- Empathie: Typ 2 ist sehr einfühlsam und hat die Fähigkeit, die Bedürfnisse und Emotionen anderer Menschen intuitiv zu erkennen.
- Hilfsbereitschaft: Sie sind äußerst großzügig und bereit, anderen in vielerlei Hinsicht zu helfen, sei es emotional, praktisch oder finanziell.
-
Fürsorglichkeit: Typ 2 kümmert sich aufrichtig um das Wohl anderer Menschen und setzt sich aktiv dafür ein, ihnen zu helfen und sie zu unterstützen.
- Empathisches Zuhören: Sie können gut zuhören und sind oft ein vertrauenswürdiger Gesprächspartner in schwierigen Zeiten.
- Wahrnehmung der Bedürfnisse anderer: Sie sind oft in der Lage, die Bedürfnisse anderer Menschen zu erkennen, bevor diese sie selbst formulieren können.
Potenzial für persönliches Wachstum
- Grenzen setzen: Lerne, klare Grenzen zu setzen und diese zu verteidigen, wenn sie überschritten werden. Dies kann in zwischenmenschlichen Beziehungen besonders wichtig sein.
- „Nein“- Sagen üben: Bevor du reflexartig zustimmt, anderen zu helfen. Reflektiere darüber, ob du auch wirklich helfen möchtest oder dich nur verpflichtet fühlst „Ja“ zu sagen.
- Selbstfürsorge: Lerne, für dein eigenes Wohlbefinden zu sorgen. Dies kann physische, emotionale und mentale Selbstfürsorge beinhalten.
- Wechselseitige Beziehungen aufbauen: Hilfe von anderen anzunehmen, ermöglicht es Typ-2-Personen, sich selbst zu akzeptieren und sich nicht für ihre Bedürfnisse zu schämen.
- Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen: Indem du anderen erlaubst, für dich da zu sein, stärkst du die Beziehung und schaffst ein Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen.
Wenn dir der Beitrag gefallen hat, teile ihn gerne mit Freunden und Familie.
Fühle dich frei, deine Gedanken, Anregungen und Fragen mitzuteilen. Dein Feedback ist mir unglaublich wichtig, weil es mir hilft die Beiträge zu verbessern und auf deine Interessen einzugehen.